Der Sekundenschlaf – eine ernstzunehmende Gefahr

Was ist Sekundenschlaf? Als Sekundenschlaf bezeichnet man Müdigkeitsattacken. Im Zuge dieser Attacken schläft man für mehrere Sekunden ein. Besonders häufig tritt Sekundenschlaf beim Autofahren auf. Sekundenschlaf kann jede Person betreffen. Und er kommt plötzlich. Daher wollen wir euch im Folgenden Ursachen und Gefahren, sowie Präventionsmaßnahmen näher bringen.

Der Sekundenschlaf: ein oft unterschätztes Phänomen mit fatalen Folgen

Viele Menschen meinen voraussehen zu können, wann sie in Sekundenschlaf fallen. Ein fataler Irrglaube, der nicht selten tragisch endet. Ungefähr jeder vierte tödliche Unfall auf Deutschlands Autobahnen geschieht, laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat, auf Grund von kurzem Einnicken während des Fahrens. Dabei spielt es keine Rolle, ob du als Fahranfänger*in noch unerfahren bist oder, ob du deinen Führerschein schon vor vielen Jahren ausgestellt bekommen hast. Niemand ist davor gefeit, während der Fahrt einzunicken. Schon eine halbe Sekunde kann ausreichen und das Leben eines oder mehrerer Menschen komplett auf den Kopf stellen. Spezielle Gefährdungssituationen sind auf Landstraßen und Autobahnen gegeben. Durch die vorhandene Monotonie während des Fahrens fährt die menschliche Psyche ihre Aufmerksamkeit deutlich herunter. Man wird unkonzentrierter, die Reaktionsfähigkeit nimmt ab und die Gefahr, in Sekundenschlaf zu fallen, erhöht sich um ein Vielfaches. Im Stadtverkehr, ob nun in Berlin, hier in Köln oder anderswo, ist diese Gefahr nicht so hoch, weil die Person, die das Auto lenkt, durchgehend konzentriert sein muss. In der Stadt gibt es Ampeln, andere Verkehrsteilnehmer*innen, das Navigationsgerät, Zebrastreifen und viele andere Reize, denen man beim Fahren Aufmerksamkeit schenken muss.

Warnsignale wahrnehmen

Wenn du bemerkst, dass du Schwierigkeiten hast, die Spur zu halten, dann ist dies bereits ein erstes Signal, dass du übermüdet bist und Gefahr läufst, in Sekundenschlaf zu verfallen. Meist haftet dein Blick dann starr auf der Straße und du kannst dich gar nicht mehr oder nur zum Teil an die zuletzt gefahrenen Kilometer erinnern. Es könnte auch sein, dass du unvermittelt und von dir selbst unbemerkt auf einmal schneller oder langsamer fährst. Deine Augen brennen und deine Lider werden schwer. Du siehst unscharf und musst ständig gähnen. Außerdem schweifst du gedanklich immer wieder ab und kannst dich kaum noch konzentrieren – das sind alles eindeutige Signale, die du beachten solltest. Der Übergang von der Müdigkeit hin zum Sekundenschlaf ist nicht weit. Mit ein paar einfachen Verhaltensweisen sorgst du dafür, dass du sicher an dein Ziel kommst und weder dich selbst, noch andere ernsthaft gefährdest.

Wach und konzentriert bleiben

Es klingt simpel. Und das ist es auch. Du bleibst wach und konzentriert, indem du genug schläfst. Schon eine kurze Schlafzeit, von etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten, macht dich wieder fitter und steigert deine Konzentrationsfähigkeit. Wenn du denkst, mit lauter Musik, Kaffee oder Energydrinks die Müdigkeit überlisten zu können, dann irrst du dich gewaltig. Wenn die Müdigkeit zum Beispiel auf langen Autofahrten, zuschlägt, dann mache genug Pausen! Fahre auf eine Raststätte, schalte den Motor ab, lehne dich zurück und erhole dich. Oder steige aus und bewege dich. Falls mehrere Personen mitfahren, die über eine Fahrerlaubnis verfügen: wechselt euch beim Fahren ab, sprecht miteinander, haltet gegenseitig eure Konzentration aufrecht.

Manche Autos verfügen überdies über technische Systeme, die den Müdigkeitsgrad der fahrenden Person erkennen sollen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Müdigkeit wirkt sich nicht bei allen Menschen auf die gleiche Art und Weise aus. Daher kann es auch zu unterschiedlichen Auswirkungen auf die berücksichtigten Parameter kommen. Dem menschlichen Empfinden und den hier vorgestellten Methoden solltet ihr daher mehr Vertrauen schenken, als den technischen Systemen. Diese sind eine hilfreiche Ergänzung, können aber nie die Stichhaltigkeit eurer Wahrnehmungen ersetzen.

Die Tücken des Sekundenschlafes

Es ist durchaus möglich, dass du, wenn du in Sekundenschlaf gefallen bist, die Augen nach wie vor geöffnet hast. Viele Menschen wissen das nicht. Vor allem Beifahrer*innen sind deshalb dazu geneigt, eine mögliche Gefahr nicht zu erkennen, weil sie vermuten, dass die fahrende Person noch wach ist. In einem solchen Fall ist genaues Hinschauen unerlässlich. Wirken die Augen starr und leer, könnte die Person eingeschlafen sein. Sind solche ersten Anzeichen von Müdigkeit sichtbar, sind auch Beifahrer*innen gefordert. Das Angebot, dass Lenkrad zu übernehmen oder das Einfordern von Pausen und längeren Stopps sind hilfreiche Methoden, um Gefahrensituationen zu vermeiden.

Wenn Dir dieser Text nicht weiterhilft, sprich unbedingt mit Deinem/Deiner FahrlehrerIn.